Bischofschaft
Arbeitssuche


„Arbeitssuche“, Beratungshilfen, 2020

„Arbeitssuche“, Beratungshilfen

Arbeitssuche

Eine gute Beschäftigung ist eine Möglichkeit, wie jeder Einzelne sich und seine Familie ausreichend versorgen kann und wie er seine Fähigkeiten nutzen und Erfüllung finden kann. Manch einer, der auf Arbeitssuche ist, steht aktuell vielleicht ohne Arbeitsplatz da, viele andere wiederum sind zwar berufstätig, möchten sich aber gerne verbessern oder wünschen sich ein höheres Einkommen.

Unabhängig davon, weshalb jemand Ausschau nach einem Arbeitsplatz hält, kann die Suche danach schwierig sein, und jeder stellt auch unterschiedliche Ansprüche. Diese Ansprüche können finanzieller, seelischer, körperlicher oder geistiger Art sein. Bemühen Sie sich im Umgang mit einem Arbeitssuchenden erst um Verständnis für seine Ansprüche, bevor Sie ihm dann Anlaufstellen nennen, die ihm zu dauerhaftem Erfolg verhelfen können. Zeigen Sie aufrichtiges Interesse und halten Sie im Verlauf seiner Arbeitssuche oder seinen Bestrebungen, sich weiterzubilden oder selbständig zu machen, seine Hoffnung aufrecht.

Die Situation erfassen

Ist jemand auf Arbeitssuche, geben Sie ihm unbedingt zuallererst das Gefühl, dass Sie Verständnis für ihn haben. Dies geschieht am besten in einem persönlichen Gespräch, das dazu beiträgt, dass er sich wohlfühlt und eher aus sich herausgeht. Überlegen Sie gebeterfüllt, wie Sie anhand von freundlich formulierten, einfühlsamen Fragen wie den folgenden seine Situation besser einschätzen und erkennen können, welche Art Hilfe er braucht.

  • Ich weiß, dass die Arbeitssuche schwierig sein kann. Wie geht es Ihnen damit? Wie kann ich Ihnen helfen?

  • Wie ist Ihre derzeitige berufliche Situation?

  • Welche Beschäftigungsmöglichkeiten fassen Sie ins Auge?

  • Für welche Positionen oder Tätigkeiten interessieren Sie sich konkret?

Dem Einzelnen helfen

In Ihrem Bemühen um Verständnis für die Ansprüche des Arbeitssuchenden an seine Beschäftigung können Sie sich von den folgenden Vorschlägen leiten lassen. Zeigen Sie im Gespräch mit dem Betreffenden auf jeden Fall Liebe und Mitgefühl, wie der Erretter es tun würde. Zusätzlich zu den unten aufgeführten Hinweisen finden Sie im Artikel „How to Help Someone Looking for a Job“ (in englischer Sprache) eine Orientierungshilfe zur bestmöglichen Unterstützung Arbeitssuchender.

Fragen Sie den Arbeitssuchenden, ob Sie Einzelheiten über seine Arbeitssuche weitergeben dürfen.

  • Beten Sie und überlegen Sie, wer den Betreffenden am ehesten bei der Arbeitssuche unterstützen könnte. Denken Sie hierbei auch an die Mitglieder aus Gemeinde und Pfahl.

  • Fragen Sie beispielsweise: „Darf ich jemanden, der vielleicht gute Kontakte und Jobangebote für Sie hat, über Einzelheiten Ihrer Arbeitssuche informieren?“

Geben Sie nur Einzelheiten über die Interessen des Arbeitssuchenden weiter.

  • Die meisten Arbeitssuchenden wünschen sich nicht einfach irgendeinen Job, sondern den Arbeitsplatz, der für sie passt. Geben Sie also nur Stellenangebote und Kontakte weiter, die für die Beschäftigungsziele des Betreffenden von Bedeutung sind. Überlegen Sie sich gut, welche Stellenangebote Sie weitergeben. Auch wenn Sie nur Gutes beabsichtigen, kann sich jemand missverstanden fühlen.

  • Erstellen Sie vielleicht eine Liste mit Kontaktpersonen aus der Gemeinde, die Arbeitssuchende unterschiedlichster Qualifikation in verschiedenen Branchen unterbringen können.

Sorgen Sie für den Kontakt zu Insidern. Wer auf Arbeitssuche ist, erwartet in der Regel nicht, dass Sie ihm zeigen, wie er dabei vorgehen muss, oder dass Sie seiner Karriere auf die Sprünge helfen. Den größten Dienst erweisen Sie dem Betreffenden meist dann, wenn Sie ihm ein paar gute Tipps geben, wer ihm kompetent weiterhelfen kann.

  • Angebote öffentlicher Einrichtungen, Online-Videos, Internetseiten, Bücher und aktuelle Artikel sind ausgezeichnete Informationsquellen für die Arbeitssuche.

  • Wünscht sich der Betreffende einen Jobcoach, vermitteln Sie ihm den Kontakt zu einem Fachmann für strukturierte Arbeitssuche. Eine Internetrecherche nach Angeboten für kostenloses Jobcoaching führt oftmals zu Experten, die bereit sind zu helfen.

  • In manchen Gebieten können Sie vielleicht auf Hilfsangebote der Arbeitsberatung der Kirche zurückgreifen.

  • Wenn die Arbeitssuche sich so lange hinzieht, dass der Betreffende darunter mental oder emotional leidet, können Sie ihn an einen Therapeuten oder andere Spezialisten für mentale und emotionale Gesundheit verweisen.

Die Familie unterstützen

Probleme im Berufsleben können sich nicht nur auf den davon Betroffenen, sondern auch auf dessen Angehörige auswirken. Familienangehörige benötigen vielleicht seelische, geistige oder finanzielle Unterstützung. Bedenken Sie, dass die Situation in jeder Familie anders ist. Seien Sie sich bewusst, dass Probleme im Berufsleben das seelische Wohlbefinden beeinträchtigen können, und empfehlen Sie dem Betreffenden, einen Therapeuten aufzusuchen.

Besprechen Sie mit der Familie die finanzielle Situation und klären Sie ab, welche Mittel zur Verfügung stehen. Rechnen Sie damit, dass Mitglieder der Kirche eher zögerlich sind, wenn es darum geht, finanzielle Unterstützung zu erbitten – selbst wenn sie diese benötigen. Achten Sie auf entsprechende Signale und bieten Sie Unterstützung an, anstatt darauf zu warten, dass darum gebeten wird. Sie können auch auf die Broschüre zum Thema Finanzen verweisen.

Helfer in Gemeinde und Pfahl hinzuziehen

Die Mitglieder der Kirche können Arbeitssuchenden Hilfe anbieten und ihnen zur Seite stehen. Denken Sie daran, Einzelheiten zur Arbeitssuche nur weiterzugeben, wenn Sie zuvor die Erlaubnis des Betreffenden eingeholt haben. Weisen Sie die Mitglieder gegebenenfalls auf den Artikel „How to Help Someone Looking for a Job“ (in englischer Sprache) hin, damit sie wissen, wie sie für jemanden da sein können, der eine Stelle sucht.

Bei Arbeitsuchenden, deren beruflichem Erfolg grundlegende Hindernisse im Weg stehen (zum Beispiel mangelnde Schulung, soziale oder seelische Probleme, sprachliche Schwierigkeiten), müssen Sie unter Umständen weitere Hilfen in Anspruch nehmen:

Bringen Sie in Erfahrung, welche Organisationen oder Angebote es für Arbeitsberatung und -vermittlung vor Ort gibt, und ermuntern Sie den Arbeitssuchenden, diese in Anspruch zu nehmen. Das könnten sein:

  • Behörden und Privatagenturen

  • Berufsberatungsstellen bei Bildungseinrichtungen

  • regierungsunabhängige Organisationen (NGO)

  • Ausbildungsstellen, Praktikumsplätze, innerbetriebliche Ausbildung